Zur Plenarabstimmung zu EU-Tiertransporten am heutigen Donnerstag, den 20.01.2022:
Eineinhalb Jahre nach der Konstituierung des EU-Untersuchungsausschusses, zur Überprüfung zu Tiertransporten in Europa liegt nun dessen Abschlussbericht vor.
Das EU-Parlament diesen heute mit einer Mehrheit von 557 (von 690) angenommen. 55 Abgeordnete stimmten dagegen. 78 enthielten sich. Ich habe mich enthalten.
Der Bericht legt die Grundlage für die EU-Kommission, um Gesetzeslücken zu schließen und Verbesserungen bei den EU-Tiertransporten vorzuschlagen.
Die deutsch-französische grüne Europaabgeordnete Anna Deparnay-Grunenberg, Mitglied des Untersuchungsausschusses, begründet ihre Enthaltung:
“Wir haben heute einen Bericht verabschiedet, der sicherlich in die richtige Richtung geht. Heute hätten wir aber noch mehr für den Tierschutz erreichen können! “
Grüne Europaabgeordnete ist enttäuscht über mangelnde Transportzeitbegrenzung:
“Insbesondere die langen Fahrten der Tiertransporte sind maßgeblich für das Tierleid verantwortlich. Für die Mehrheit von Tierarten bleiben wir bei den aktuell zugelassenen 29 Stunden LKW-Transport und unbegrenztem Transport auf dem Schiff. Unser grüner Vorschlag, Fahrtzeiten im LKW auf 8 Stunden und auf dem Schiff auf 24 Stunden einzugrenzen, fand heute leider keine Mehrheit. Für eine Mehrheit des EU-Parlaments steht der industrielle Fleischkonsum vor dem Tierwohl. Wir haben leider die Chance verpasst, dem Tierleid in Hinsicht auf die langen Fahrtzeiten ein Ende zu setzen,” so Deparnay-Grunenberg.
Ergänzend erklärt Anna Deparnay-Grunenberg: “Kürzere Transportwege für Schlachttiere und Tierschutz gehen Hand und Hand. Es ist Zeit für Wandel und Umstrukturierung in der industriellen Fleischproduktion. Damit verbunden, setzen wir Grünen auf eine Reduzierung der Tiertransporte, regionale Schlachthöfe und ein besseres Einkommen für Landwirt*innen, die den Tierschutz ernst nehmen.
Nun liegt der Ball bei der EU-Kommission, die Überarbeitung der aktuellen Regulierung schnellstens in Gang zu setzen, denn wir Europäer und Europäerinnen wollen nicht weiter leidende Tiere auf unseren Straßen dulden.”